Blue-Pearl-Rats
   
  blaueperlenratte
  Käfig der Ratten
 






Bevor die Ratten ins Haus kommen, sollte der Käfig bereits fertig eingerichtet und am endgültigen Platz stehen. Der Standort des Käfigs sollte hell, aber nicht in der direkten Sonne (Hitzeschlaggefahr) sein. Auch direkt am Fenster oder vor der Heizung ist nicht empfehlenswert. Bei geöffneten Fenstern besteht Zugluftgefahr, durch die Heizung entsteht zu trockene Luft (ideal sind um 50% Luftfeuchtigkeit). Man sollte im übrigen sehr darauf achten, dass der Käfig nicht in einer zugigen Ecke steht - Ratten können sich sehr schnell erkälten.

Der Käfig sollte auf einer Kommode o.ä. stehen, nicht direkt auf dem Boden, da bei Ratten, welche ja zur Art der Beutetiere gehören, die Gefahr immer von oben kommt. Wenn sie nun auf dem Boden stehen, die Menschen immer nur von unten sehen, besteht die Möglichkeit, dass die Ratten in uns Menschen eine Gefahr sehen. Außerdem sind Ratten sehr neugierige Tiere und möchten von einem erhöhten Standpunkt aus die Umgebung und auch ihre Menschen beobachten können.
Weiterhin trägt ein erhöhter Standort dazu bei, dass die Ratten zahmer werden, da sie z.B. den Geräuschen bestimmte Aktivitäten zuordnen (sehen) können, diese also nicht mehr als unbekannt und somit gefährlich einstufen.
Ideal ist, wenn die oberste Etage (die, wo sie sich am liebsten und meisten aufhalten) etwa in 1,50 Meter Höhe, also Augenhöhe steht.

Der Käfig sollte eingerichtet sein mit einem oder 2 Schlafhäuschen (Regel: 1 Haus / Ratte), Hängematten, Tunneln etc. (Anregungen gibts in der Käfiggalerie). Auch eine gefüllte Nippeltränke und vielleicht zusätzlich ein Wassernapf sowie ein gefüllter Futternapf müssen natürlich bereitstehen.

Spezielle gute Rattenkäfige gibt es unseres Wissens bisher kaum im Handel. Die bisher für Ratten angebotenen Käfige (oder auch Alternativen) sind in ihrer ursprünglichen Form und Gestaltung (z.B. viel zu wenig + kleine Türen) unverändert kaum für die Rattenhaltung geeignet, lassen sich aber mit etwas Geschick umbauen.
Bewährt haben sich Streifenhörnchenkäfige mit einem Maß von ca. 70-80 cm Breite, 50 cm Tiefe und mind. 80 cm Höhe für 2 Ratten, aber auch viele Chinchillakäfige oder Vogelvolieren lassen sich sehr gut entsprechend umgestalten und kosten oft nicht viel mehr als ein brauchbarer Nagerkäfig.
Achtet darauf, dass der Gitterabstand recht gering ist. Für Rattenbabys sollte er nicht mehr als 1cm betragen, für erwachsene Ratten 1,5cm. Auch sollte der Käfig über ausreichend große Türen verfügen, damit man, wenn die Etagen drin sind, auch wirklich überall hinkommt und auch die Häuser durch die Türen passen.
Wie groß ein Käfig für eine bestimmte Anzahl Ratten sein sollte, könnt ihr euch mit dem nosecalc in der
Käfiggalerie ausrechnen lassen. Denkt daran, ein Käfig kann nicht zu groß sein und die Ergebnisse sind das Maximum der Anzahl der Ratten, wobei ein Käfig niemals bis an die Grenze ausgeschöpft werden sollte!

Den Käfig kann man z.B. mit beschichteten (Schrankklebe- oder -bügelfolie hat sich bei uns gut bewährt, scheint auch nicht giftig zu sein oder fertig beschichtete) Brettern in mehrere Etagen unterteilen und mit Holzrampen, Leitern, Sanitärröhren oder auch Drainagerohr (wem Gelb gefällt...) miteinander verbinden.
Man kann aber auch Naturholzbretter verwenden. Diese sollten aber behandelt werden, damit der Käfig nicht schon nach 2 Wochen stinkt. Gut bewährt hat ein mehrmaliges Bestreichen der unbehandelten Bretter (und und andere Holzteile, wie Höäuser etc.) mit kindersabbersicherer Innenraumlasur oder ebensolchem Lack (z.B. Fa. Bondex). Die Etagen sollten, um der Rutschgefahr zu entgehen, nach jedem Anstrich (wenigstens 4 Anstriche sind schon notwendig) leicht angeschliffen werden.
Die Abstände zwischen den Etagen sollten so platziert sein, dass eine ausgewachsene Ratte sich aufrecht stellen kann, damit keine Rückenschäden und Verstümmlungen auftreten können. Ein gutes Mittelmaß sind etwa 30cm.
Setzt die Etagen am besten überlappend ein, damit die Ratten nicht allzutief fallen können. Wenigstens eine Etage sollte über die ganze Länge des Käfigs gehen.

Wir hören und lesen immer wieder, dass einige Rattenhalter sich Plastiketagen in die Käfige bauen. Dagegen ist grundsätzlich erstmal nichts einzuwenden, wenn diese groß genug sind oder eine (oder mehrere - je nach Käfiggröße) zusätzliche komplette (!) Etage eingezogen wird. Wenn man nur diese Ecketagen von ferplast benutzt, reicht das auf keinen Fall aus, zumal auf diese Etagen ja nicht einmal ein vernünftiges Haus passt, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Ratten während des Schlafens oder beim Spielen direkt aus der Tür von der Etage fallen. Auch gewinnt man mit nur diesen Etagen keinesfalls genügend Lauffläche für die Ratten.

Man kann natürlich, wenn man selber etwas Geschick oder jemanden, der einem hilft, hat, einen Käfig gleich selber bauen (siehe auch Käfiggalerie). Das hat den Vorteil, dass man den Käfig so bauen kann, wie er einem am besten zusagt und auch genau an die Wohnungseinrichtung bzw. das Platzangebot anpassen.
Als Grundlage eignen sich hierfür Schränke aber auch Regalsysteme.

Sehr beliebt bei Ratten sind auch sogenannte Hängematten. Hierzu nimmt man kleine Handtücher oder Stoffreste (Fleece), die nicht ausfransen (und somit Körperteile abschnüren können) und befestigt diese an den Ecken mit Plastikringen, Kabelbindern, Haken oder Sisalband an der Käfigdecke oder den Seitengittern. Bitte keine (normalen) Sicherheitsnadeln verwenden (!!!), Ratten können diese unserer Erfahrung nach öffnen und das kann sehr gefährlich ausgehen. Man sollte auch darauf achten, dass unter der Hängematte eine Etage liegt, damit eventuell herausfallende schlafende Ratten nicht zu weit herunterfallen können und auch alte Ratten diesen Platz noch nutzen können.

Auch Weidenkörbchen kann man sehr gut an die Käfigwände oder Decke hängen.
Ein Schlafhäuschen sollte immer auf der obersten Etage stehen. Ratten schlafen am liebsten auf erhöhten Plätzen. Auch tragen auf dem Boden stehende Häuser unseres Erachtens dazu bei, das die Ratten lernen, in ihren eigenen Ködeln zu schlafen, also unsauber werden. Meistens benutzen Ratten ja die Käfigwanne oder eine Ecke als Klo (zum Ködeln).

In großen Käfigen kann man sehr gut dicke und trittsichere Äste in den Käfig bauen, allerdings sollte man auch immer an die alten Ratten denken, die mit solchen Ästen ihre Schwierigkeiten haben und Ausweichmöglichkeiten bieten.
Äste von Obstbäumen, Nussbäumen und Weiden sind gut geeignet, soweit wir informiert sind, kann man auch abgelagerte Birkenäste verwenden. Allerdings sollte man einen Käfig nicht nur mit Ästen einrichten, sondern immer auch Etagen einziehen. Ratten leben nun einmal nicht auf Bäumen

Auf den Bodengrund kann man in eine Ecke einen mit Maisgranulat (hat sich bei uns sehr bewährt), Katzenstreu (auf keinen Fall Klumpstreu, die quillt im Magen weiter und das kann tödlich enden) oder Vogelsand gefüllten Behälter stellen.
Wenn man gleich zu Anfang ein paar Tage lang die Ködel einsammelt und in das "Rattenklo" legt, werden die (meisten) Ratten diese Ecke weiterhin nutzen und somit stubenrein. Es gibt im Handel extra Plastiknagerklos, man sollte aber auf keinen Fall die kleinen nehmen, da sie von den Ratten nicht benutzt, dafür aber oft fleissig durch die Gegend getragen werden
Besser sind die für Meerschweinchen/Kaninchen. Aber auch andere Schalen (aus dem Haushalt) erfüllen hier ihren Zweck - sie sollten nur standfest sein.
Gegen das Urinieren im ganzen Käfig kann man aber leider nichts weiter tun, da dieses der Markierung des Käfigs und Wiedererkennung der Artgenossen (eigene Gruppe) dient.

Bei der Einrichtung sollte man genügend Platz zum Spielen mit einplanen, den Käfig also nicht so sehr verbauen, wie es in manchen (veralteten) Rattenbüchern vorgeschlagen wird.
Auch sollte man von Anfang an bedenken, dass man den Käfig evt. später, wenn die Ratten alt werden, entsprechend umgestalten muss. Wir haben bei jedem Käfig schon von vornherein anstelle von Leitern Holzrampen eingebaut, die auch von alten Ratten gut genutzt werden können.

Eine Nippeltränke mit täglich frischem Wasser darf natürlich nicht fehlen. Man kann eine Schale (oder Papageienfutternapf zum Anhängen) mit Wasser sehr zur Freude der Ratten zusätzlich anbieten, allerdings verschmutzt diese bei einigen Ratten sehr schnell.
Wir haben in allen Käfigen 2 Wassernäpfe aus schwerem Ton und zusätzlich eine Nippeltränke aufgehängt, die aber eigentlich nicht (mehr) genutzt wird. Sie gibts uns jedoch die Sicherheit, das stets frisches und sauberes Wasser für die Ratten vorhanden ist.
Für das Körnerfutter sollte man ebenfalls eine schwere Keramikschale verwenden. Plastik ist hier nicht sehr geeignet, da die Ratten diese sehr leicht umwerfen und durch den Käfig "tragen".

Als Bodengrund kann man verschiedene Einstreu verwenden. Wir benutzen nur noch Hanfeinstreu (die Fasern, keine Pellets!) und sind hellauf begeistert, da diese gar nicht staubt, sehr gut Feuchtigkeit aufsaugt und zudem auch noch gut riecht.
Es gibt viele verschiedene Einstreusorten, einen Überblick (mit unserer Bewertung) findet ihr unter "
Einstreu Sorten"

Stroh (piekst!) und Heu sollte man -wenn überhaupt- sehr vorsichtig verwenden, viele Ratten reagieren darauf mit starkem (teilweise allergischem) Niesen und man kann sich mit diesen Materialien leicht Milben einholen, auch wenn man es abgepackt aus dem Handel kauft. Leider mussten wir diese Erfahrung selbst einige Male machen.
Heukugeln sind sehr beliebt, aber auch diese sollte man vorm Benutzen 2 Tage einfrieren, damit evt. vorhandene Unterbewohner abgetötet werden.
Zusätzlich kann man - auch als Schlafpolster - Küchenrolle, Toilettenpapier, deren Rollen, Stoffstücke (keine Fädenziehenden), gerissene oder geknüllte Zeitungen, kleinere Kartons und Sisalband in den Käfig legen.
Auf unserer Seite "
Zubehör" findet ihr weitere Einrichtungsideen.
In der "Käfiggalerie" findet ihr reichlich Anregungen für Käfige und deren Gestaltung, sowohl für Kaufkäfige als auch für Selbstbauten.

 
 
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